London Calling! Bei meinem dritten und letzten London-Kurztrip im Sommer letzten Jahres konnte ich mich endlich mal entspannen. Diese 3 Tage wollten nur dazu da sein, um die Stadt wirklich kennenzulernen. Und dabei entdeckten drei Berliner Mädels diese Stadt ganz neu. Als Feinschmecker-Paradies, als Shopping-Hölle, als Streichelzoo, als Natur-Idyll, als Klein-Venedig, als Vintage-Mekka, als tolle Stadt. Hier ein paar Tipps für alle unter euch, die London callen hören, aber genug haben von Big Ben, Madame Tussaud’s und Harrod’s.
Und da der
Visit Britain Shop gerade eine
Blogger Competition ausschreibt, bei der man seine Lieblingsspots zusammentragen soll, reiche ich meinen kleinen London-Guide gleich mal dafür ein. Drückt mir die Daumen, denn es gibt £500 zu gewinnen! :)
The Sherlock Holmes Museum
…liegt in direkter Nachbarschaft zum Regent's Park und
Madame Tussaud’s. Das kleine, schmale Häuschen in der Baker Street lädt ein, das häusliche Dasein des Detektivs
Sherlock Holmes, wie er es vermeintlich gelebt haben könnte, zu erkunden. Auch wer kein Fan der diversen Romane, Filme oder Serien ist, kommt auf seine Kosten. Denn hier kann man sehen, wie man damals so gewohnt hat, Ende des 19. Jahrhunderts – und wo Sherlock nachgedacht, geschrieben, geschlafen und sein Geschäft verrichtet haben könnte.
Lohnt sich definitiv, trotz des stolzen Eintrittspreises von £6 (umgerechnet ca. 7,40 Euro). Dafür kann man es sich auch mit Mütze, Pfeife und Lupe vor Sherlocks Kamin gemütlich machen. Wem der Eintritt zu hoch ist, sollte wenigstens einen Blick in den Museumsshop werfen – Sherlock Holmes-Devotionalien und Merchandising türmen sich hier. Hier findet man definitiv einfallsreichere Mitbringsel als in jedem 0815 Souvenir-Lädchen.
The Sherlock Holmes Museum, 221b Baker Street, London
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Regent’s Park
…ist gleich nebenan und bietet mit seinem See, weiten Wiesen, Spielplätzen und Wegen einen tollen Erholungsort im Getümmel der Stadt. Sein Sandwich sollte man aber nur hier verputzen, wenn man mutig ist oder möglichst erhöht sitzt oder steht. Denn Wildgänse, Enten, Schwäne, Tauben und Eichhörnchen tummeln sich hier wie im Streichelzoo und sind sofort zur Stelle, wenn sie was zu futtern wittern. Hier habe ich auch zum ersten Mal in meinem Leben ein rotes Eichhörnchen bis auf 1 Meter an mich rankommen sehen. Süß – aber auch freaky irgendwie!
Notting Hill
Definitiv ein Ort, an dem man gerne wohnen möchte. Selbst wer nicht den
berühmtesten aller Hugh-Grant-Schmonzetten-Filme kennt, ist dem Charme dieser Ecke im Westen Londons erlegen. Weiße Fassaden, herausgeputzte Vorgärten (von gepflegtem englischem Rasen bis absichtlich wild verwuchert), große Fenster, durch die man einen Blick in die mit Designermöbeln ausgestatteten Räume erhaschen kann. Hier kann man gerne einen ganzen Tag verbringen, still von Ruhm und Reichtum träumen, in Cafés wie
Tom’s Deli (dem aktuellen In-Lokal in der Gegend) Macarons und Cupcakes mampfen, sich auf der
Portobello Road dem Markttreiben hingeben oder in der ruhigeren Straße
Westbourne Grove durch die putzig-minimalistischen Designer-Boutiquen schlendern.
Shoppingtipp: Whistles
Besonders lange hängen blieben wir in
Whistles, einem britischen Label, das sehr an den farbigen Minimalismus von COS erinnert. Der Laden kam jedoch viel kleiner und noch zurückhaltender daher. Wirklich tolle Schnitte und faszinierende Farben! Wie ich jetzt herausfand, gibt es Whistles über zehn Mal in London. In Deutschland gibt es ihn leider noch nicht, doch man kann die Sachen auch
online shoppen und im
Outlet Schnäppchen ergattern.
Whistles, 185 Westbourne Grove, London
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Design Museum London
Ein Traum für Liebhaber von schönen und/oder funktionalen Dingen ist das Design Museum London. Obwohl es direkt an der Themse und unweit der Tower Bridge liegt, ist es eher ein versteckteres Museum, bei dem man keine Schlangen fürchten muss. Es ist zwar nicht umsonst, wie viele der Londoner Museen, dafür bietet es dem Besucher ständig wechselnde Ausstellungen zu aktuellem Design aus London und der ganzen Welt. 2003 (damals noch mit meinen Eltern) sah ich hier die traumhafte
Manolo Blahnik-Ausstellung, die ich als großer (ja, das bin ich – zu meiner Schande – eigentlich immer noch) „Sex and the City“-Fan nicht verpassen durfte.
Es war wie Schicksal, als ich kurz vor der Reise las, dass es aktuell eine
Christian Louboutin-Ausstellung gibt. Wir 3 Mädels zögerten da natürlich nicht lange! Und es war eine grandios-geniale Schau, mit Schuhen aus 20 Jahren Schaffenszeit, einem Karussell, einem täuschend echten Dita van Teese-Hologramm, Louboutins nachgebautem Atelier uvm. Leider endete die Schau schon am 9. Juli 2012. Doch
hier gibt es noch ein paar Eindrücke mit dem Maître persönlich.
Design Museum, 28 Shad Thames
Eintritt: 11/7 £
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Little Venice
Ein Idyll in der Asphaltwüste, ein Ort zum spazieren, zum beobachten… Little Venice ist eine Hausboot-Siedlung entlang des Canals im Norden Londons. Unser Ausgangspunkt war die
Paddington Station (von der übrigens der kleine
Paddington Bear wirklich seinen Namen erhalten hat). Von dort aus liefen wir westlich zu einer kleinen Kanal-Dreieckskreuzung, die man unten auf der Karte sieht. Schon vorher reiht sich ein Hausboot an das andere. Einige sind Restaurants und können gemietet werden, doch die meisten werden von echten Menschen bewohnt und haben mit ihren dunklen Farbtönen, Holzfassaden und Malereien ein typisches Aussehen.
An der Kreuzung läuft man entweder weiter westlich, dort folgen weitere unendlich viele Hausboote. Oder man biegt rechts ab (über den Kanal führt eine kleine Brücke) und folgt dem Kanal bis zum Regent’s Park und Primrose Hill. Doch ab einem Kilometer wird der Fußweg am Kanal zum Privatweg und man muss auf den Bürgersteig wechseln. Dennoch ist die Aussicht auf die putzigen Boote weiterhin gut, sie haben an dieser Stelle richtige kleine Vorgärten, in denen man sich am liebsten mit einem guten Buch und einer Tasse Tee niederlassen möchten.
Irgendwann verschwindet der Kanal unter der Erde (Höhe Edgware Road). Folgt man der Straße weiter – nicht verwirren lassen von der ruhigen Wohnsiedlung – kann man ihn jedoch wiederfinden. Hier ist der Spazierweg allerdings umzäunt und nur bis 18 Uhr begehbar. Für uns war es leider zu spät. Wir konnten noch ein Weilchen dem Kanal auf einem Fußweg daneben folgen, doch bald ging es nicht mehr weiter und wir mussten den Spaziergang abbrechen. Doch schon am nächsten Tag zog es uns wieder zum Canal – dieses Mal weiter oben, in Camden, und starteten eine erneute Little Venice Tour, beginnend von der anderen Seite (
Camden Road). Unser Ziel: Primrose Hill.
Zu faul zum Laufen? Man kann die ganze Tour natürlich auch ganz bequem mit dem
London Waterbus machen.
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Primrose Hill
Von unten ein unscheinbarer Hügel am Rande des Regent’s Park, von oben eine atemberaubende Aussicht! Hier brauche ich nicht viel zu erklären. Das Bild spricht für sich. Diese Aussicht haben wir uns für den letzten Tag aufgehoben, vorher noch Cider gekauft und einfach nur genossen…
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Have Fun in London!